Damara-Schafe
Damara-Schafe in Südafrika, Lateinamerika, Australien, Neuseeland und Kanada
Das Damaraschaf stammt aus Namibia aus dem Siedlungsgebiet des Damaravolkes, das sich von südlich Keetmannshop bis nördlich Windhoek erstreckt. Verschiedene Quellen sprechen davon, dass dieser Schaftyp ursprünglich aus Ägypten stammt und von dort aus mit nomadischen Viehhaltern in andere Regionen Afrikas gelangt sei.
Das Damaraschaf ist ein klein bis mittelrahmiges Haarschaf mit einem ausgeprägten Fettschwanz, der bis über die Sprunggelenke herabhängt und sich nach unten verjüngt. Der größte Anteil des Körperfettes ist in diesem Fettschwanz gespeichert, weshalb der Schlachtkörper meist fettarm ist. Das Fleisch ist wohlschmeckend. Damaraschafe sind echte Haarschafe, die Fellfärbung variiert stark und erstreckt sich von einfarbig braunen, schwarzen oder weißen Exemplaren bis hin zu Schecken aller denkbaren Variationen. Die Böcke sind gehörnt, die Auen sind oft ungehörnt. Charakteristische Kennzeichen sind die Ramsnase und die kleine Kehlwamme
Das Damaraschaf stammt aus einer teilweise halbwüstenartigen Trockenregion. Ihm wird eine extreme Robustheit und große Hitzetoleranz nachgesagt. Es soll sich besser an extreme Standorte und Wassermangel anpassen als andere Schafe. Aus diesem Grunde werden Damaras seit den Neunzigern auch in Australien für den Markt in Mittelost gezüchtet. Im trockenen Nordosten Brasiliens sind sie schon lange heimisch und werden dort ‚Rabo Largo’ genannt.
Damaras haben eine ausgeprägte Toleranz gegen viele Krankheiten, sind resistent gegen interne Parasiten, haben ein starkes Gebiß und weisen eine lange Lebensdauer auf.
Die Böcke sind sexuell sehr aktiv und können bis zu 150 Auen decken. Einige sollen bis zu 13 Jahren als Zuchtbock nutzbar sein. Ihre Nutzungsdauer soll die der meisten Schafrassen deutlich übertreffen.
Die Häute sind in Südafrika wertvoll und gehören in die Qualitätsklasse „glovers“.
Auf die Anpassungsfähigkeit von Damaraschafen wird in vielen Quellen besonders hingewiesen. Auf Extremstandorten übertreffen sie alle anderen Rassen. In Kanada bei minus 20ºC im Schnee haben sie sich genauso bewährt wie in Neuguinea oder Neuseeland bei 1000 mm Regen/Jahr. Das gleiche gilt für einige Regionen in Mexico und Australien, wo sie sich auch auf schlechten Weiden bei 350-600 mm jährlichen Niederschlägen gut entwickeln.
Fleischproduktion und Schlachtkörperqualität
Adulte Böcke weisen ein durchschnittliches LG von 80 kg, Mutterschafe eines von 50 kg auf. Die Geburtsgewichte betragen 4 kg.
Die folgenden Durchschnittszahlen stammen aus einer 7-9 Monate alten Schlachtlämmergruppe, die in Südafrika unter schlechten Veldt-Bedingungen aufgezogen wurde:
– Gewicht: 41,9kg
– Ausschlachtungsergebnis 43%
– Schlachtkörpergewicht: 18kg
– Gewicht des Fettschwanzes: 1,8kg (10%)
– Durchschnittsgewicht des Schlachtkörpers ohne Fettschwanz: 16,2kg
– Qualitätsklasse: A1 (1mm Fettabdeckung)
In einigen Ländern werden Damaraschafe nicht als Fettschwanzschaf eingestuft, wenn der Fettschwanz kupiert wurde.